Wichtig: Rotmilan-Sichtungen in Borchen melden

Im September 2017 wurden bei Dörenhagen gleichzeitig über 100 Rotmilane gesichtet, die gemeinsam einen Schlafplatz gesucht haben. Dies tun sie meist in der Dämmerung und sind dabei sehr aufgeregt, so dass sie noch weniger als sonst auf die Umgebung achten – zum Beispiel nicht darauf, ob der Schwarm in die Rotorblätter einer Windenergieanlage fliegt.

Genau dort, wo die Rotmilane in Borchen-Dörenhagen gesichtet wurden, liegen dem Kreis Paderborn auch weitere Anträge zur Errichtung von Windenergieanlagen vor.

Über 100 Rotmilane im September 2017 bei Borchen-Dörenhagen
Über 100 Rotmilane auf Schlafplatzsuche im September 2017 bei Borchen-Dörenhagen

Die Paderborner Hochfläche als sehr beliebter Lebensraum für Rotmilane ist bereits so gut wie unbewohnbar für unseren heimlichen Wappenvogel (übrigens auch für uns Menschen) – er hat kaum noch eine Chance, seine Nahrungsflüge zu überleben, denn er schaut dabei nicht nach vorn, sondern nach unten und bemerkt nicht die tödliche Gefahr in Form der gigantischen Rotorblätter, die in 200m Höhe eine rotierende Guillotine für Raubvögel darstellen. Seit Jahrtausenden musste ein Rotmilan keine Gefahr in seinem Luftraum fürchten, auf die gefährlichen Rotoren kann er daher nicht reagieren und wird grausam zerfetzt. Siehe auch unseren Beitrag zu den gehäuften Vogelschlag-Vorfällen durch Windräder im Kreis Paderborn. Innerhalb von 2 Wochen wurden rein zufällig 3 tote Vögel unter Windenergeianlagen gefunden.

Von Windkraftanlagen zerfetzte Rotmilane findet man eigentlich nur im Frühjahr, wenn die Vegetation die toten Vögel nicht verschluckt – es gibt also eine enorme Dunkelziffer an Greifvögeln und anderen Vögeln, die von Windenergieanlagen erschlagen werden.

Damit Windkraft-Investoren nicht einfach behaupten können, hier wären gar keine Rotmilane, ist die Dokumentation von Sichtungen sehr wichtig – auch Meldungen von Bürgern werden bei der Artenschutz-Bewertung berücksichtigt.

Wenn ihr also in Borchen (oder auch woanders im Kreis Paderborn) einen Rotmilan sichtet, meldet diese Sichtung bei der Biologischen Station Senne:

WICHTIG: Wenn es irgendwie geht, ein Foto machen, auch wenn es nur mit dem Handy ist. Das Foto kann auf der Website hochgeladen werden.

Rotmilan-Sichtung in Borchen melden
Rotmilan-Sichtung in Borchen melden

Natürlich kann man auch andere Vogelbeobachtungen melden, besonders die Sichtung der besonders bedrohten Wiesenweihe ist sehr relevant, diese muss man jedoch auch identifizieren können. Es handelt sich dabei um einen bodenbrütenden Greifvogel. Bei der Unterscheidung von Rotmilan, Wiesenweihe und Mäusebussard kann man sich ganz gut an der Schwanzform orientieren:

Beim Rotmilan fällt der typische „gegabelte“ Schwanz auf, der ihm den umgangssprachlichen Namen „Gabelweihe“ eingebracht hat.

Rotmilan
So erkennt man den Rotmilan

Der Mäusebussard hat in der Flug-Silhouette den genau gegenteilig ausgeprägten Schwanz, das heißt, er hat einen Bogen nach außen.  Der Mäusebussard wird sehr häufig von Rotoren der Windenergieanlagen erschlagen, so dass der weitere intensive Ausbau auch seinen Bestand in Deutschland gefährden wird.

Mäusebussard
So erkennt man den Mäusebussard

Die Wiesenweihe hingegen besitzt einen eher länglichen, schmaln Schwanz. Sie ist vom Laien von der Kornweihe fast nicht unterscheidbar – ist aber nicht schlimm, denn die Kornweihe hält sich im Sommer nicht bei uns auf, so dass alle Weihensichtungen im Sommer auf jeden Fall Wiesenweihen sind.

So erkennt man die Wiesenweihe
So erkennt man die Wiesenweihe
Wiesenweihen im Flug