Vergiftet, erschossen, geschreddert

Wird der Rotmilan zugunsten von Stromverbrauch und Stromproduktion geopfert?

In den letzten Tagen gab es im Kreis Paderborn einen vergifteten Rotmilan, einen mit einem Schrotgewehr hingerichteten und einen vom Windrad geschredderten Rotmilan.

Der Rotmilanbestand ist stark rückläufig. So gilt er europaweit als „potentiell gefährdet“ und in Deutschland ist er in die „Vorwarnliste“ aufgenommen.

In die Vorwarnliste aufgenommen sind  Arten, die merklich zurückgegangen, aber aktuell noch nicht gefährdet sind. Bei Fortbestehen von bestandsreduzierenden Einwirkungen ist in naher Zukunft eine Einstufung in die Kategorie „Gefährdet“ wahrscheinlich.

Hier steht das Land Nordrhein Westfalen und insbesondere der Kreis Paderborn in einer besonderen Verantwortung.

„Da etwa 65% des Weltbestandes vom Rotmilan in Deutschland vorkommt, trägt das Land Nordrhein-Westfalen eine besondere Verantwortung für den Schutz der Art. Der Gesamtbestand wird auf 920 bis 980 Brutpaare geschätzt (2016).“  Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen

Zitat von der Webseite des

Dachverband Deutscher Avifaunisten e.V. https://www.dda-web.de/

Langjährige Untersuchungen im Rahmen des Programms „Monitoring Greifvögel und Eulen Europas“ zeigen, dass sein Bestand seit Ende der 1980er Jahre um ein Drittel abgenommen hat. Die immer intensivere Landnutzung erschwert dem Greifvogel die Nahrungssuche. Neben den Habitatveränderungen stellen Vergiftungen durch Pestizide, Kollisionen mit Windkraftanlagen und Stromleitungen, Störungen am Nest durch Waldarbeiten, Unfälle im Straßenverkehr sowie leider auch immer noch illegal ausgelegte Köder und Abschüsse Gefahren für den Rotmilan dar.

Drei Fälle in jüngster Vergangenheit im Kreis Paderborn tragen zur Bestandsgefährdung des Rotmilans bei. Unbekannt ist die Dunkelziffer der getöteten Rotmilane, die nicht gefunden werden, die im Getreidefeld nicht sichtbar verenden. Die tot aufgefunden werden und unauffällig beseitigt werden. Man kann sicher ohne weiteres von einem Faktor 10 ausgehen.

Und mit jedem Windrad erhöht sich das Tötungsrisiko.