Windrad-Havarie: neue 200m-Windkraftanlage in Borchen völlig zerfetzt

Umweltkatastrophe durch Windenergieanlagen-Unfall im Kreis Paderborn: Ein neues ENERCON-Windrad in Borchen-Etteln ist auseinander geflogen. Ein über 800m großer Umkreis ist mit unzähligen Glasfaser-Partikeln kontaminiert!

Am 8. März 2018 um 18:15 Uhr sind zwei Rotoren einer nagelneuen ENERCON E-115-Windkraftanlage völlig zerfetzt worden – Teile sind mehr als 800m weit geflogen. Das ist der dritte schwere Windrad-Vorfall im Kreis Paderborn innerhalb von 2 Jahren. In Altenbeken war eine Windrad-Kanzel abgebrochen, in Dörenhagen ein ganzer Rotor, der durch die Luft geschleudert wurde und dann wie ein Schwert unweit der Bundesstraße im Acker steckenblieb.

Weder noch-Eigentümer ENERCON noch Bauherr WestfalenWind hatten nach dem Vorfall die Öffentlichkeit oder die Polizei unverzüglich informiert, obwohl Lebensgefahr durch herumfliegende Bruchstücke bestand. Erst nachdem ein Ettelner Bürger die Polizei informiert hatte, wurde der Bereich um die havarierte Windenergieanlage großräumig mit einigen Streifenwagen der Polizei abgesperrt. Die Absperrungen der Unfallstelle reichten bis fast nach Etteln.

Erst am 6. März waren die Flügel montiert worden, die Anlage war noch nicht ans Netz angeschlossen. Offensichtlich überdrehte sie und die Flügel konnten nicht mehr gestoppt werden. Es heißt, die Flügel drehten sich lediglich mit 19 km/h als sie in Stücke gerissen wurden. Wie weit wären Teile geflogen, wenn die Windenergieanlage mit höheren Geschwindigkeiten zerfetzt worden wäre?

Hier die Anlage am 6. März: Die Rotoren werden installiert – am 8. März fliegen 2 der Rotoren auseinander

ENERCON / WestfalenWind spielten den Vorfall sofort herunter – die Rotoren seien lediglich „abgebrochen“ und direkt zu Boden gestürzt hieß es in ersten Meldungen – wie kann es dann sein, dass Teile über 800m weit geflogen sind? Es ist nur ein glücklicher Zufall, dass kein Mensch verletzt wurde bei dieser spektakulären Havarie einer niegelnagelneuen Windenergieanlage in Borchen-Etteln.

Zu besichtigen ist das zerfetzte Windrad zwischen Dörenhagen und Etteln in der Gemeinde Borchen im Südkreis Paderborn. Wenige Meter neben der havarierten Windanlage werden gerade weitere 7 Windkraftanlagen desselben Typs errichtet – die übrigens nur deshalb gebaut werden, weil die CDU und die Grünen im Borchener Gemeinderat eine bewiesenermaßen erfolgreiche Klage der Gemeinde gegen diese Windräder letztes Jahr verhindert hatten. WestfalenWind betreibt bereits weitere 11 Windenergieanlagen des Typs E-115 im Kreis Paderborn.

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Die Glasfaser-Teile der zerfetzten Rotoren sind über eine riesige Fläche verstreut und oft sehr klein (siehe Fotos) – eine Reinigung wird fast unmöglich sein. Eine solche Havarie ist eine echte Umweltkatastrophe, weil die gesamte Umgebung mit unzähligen Glasfaser-Teilen verschmutzt wurde. Wie wollen ENERCON / WestfalenWind sicherstellen, dass dieser ganze Müll wieder eingesammelt wird?

Borchens Bürgermeister Allerdissen fordert einen Baustopp der baugleichen Anlagen bis die Ursache eindeutig geklärt ist – zur Stellungnahme des Bürgermeisters zur Havarie.

Diese Glasfaserpartikel sind besonders gefährlich, wenn Tiere sie aufnehmen, da sie sehr scharfkantig sind. Das gesamte Gebiet ist kontaminiert, es muss eventuell auch Erde abgetragen werden. Die nächste Heuernte im gesamten Gebiet ist in Gefahr – ebenso können Weiden für Kühe lebensgefährlich werden, sollen die Partikel dann noch überall herumliegen. Auch viele Wildtiere sind durch die messerscharfen Teile womöglich in Gefahr.

Wie sicher leben wir hier noch? Bei so vielen Windkraftanlagen wird immer mal wieder eine explodieren – eine Havarie kontaminiert allein ein riesiges Gebiet und die Folgen sind nicht absehbar.

Hinweis: Einen ausführlichen Bericht gibt es dazu auch im Westfalenblatt

„Rotorblätter von Windrad bei Borchen zerfetzt“ (Neue Westfälische)

Update vom 10.März:

Gerade haben wir auf einer Wiese (siehe Foto unten), die etwa 800m von der havarierten ENERCON E-115 Windkraftanlage entfernt ist, folgende Teile der Rotoren gefunden – dabei sind wir nur einen sehr kleinen Teil der Wiese abgegangen.

Zum einen handelt es sich um sehr harte, scharfkantige und faserige Teile – zum anderen um kleine Stücke einer Art Füllstoff:

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Bruchstücke werden über 800m weit geschleudert

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