Video von Windrad-Havarie in Borchen aufgetaucht

Ausmaß der Umweltverschmutzung durch die Havarie einer ENERCON E-115 Anlage ist weiter unklar. Weder der Kreis Paderborn noch ENERCON oder WestfalenWind haben bisher – auch 3 Wochen nach dem Unfall – irgendwelche Maßnahmen ergriffen, die Kontamination zu beseitigen. Es wurden nicht einmal Maßnahmen ergriffen, die weitere Verbreitung der Partikel durch Wind einzudämmen – inzwischen dürften sich die Teilchen aus Glasfaser und Füllstoff seit der Explosion der Windrad-Rotoren über Kilometer verbreitet haben.

Explosion und Partikelwolke in Havarie-Video erkennbar

In dem Video von der Explosion der Rotoren der Windkraftanlage, das das Regionalbündnis Windvernunft e.V. veröffentlicht hat, ist deutlich eine große „Staubwolke“ zu erkennen, die aus Millionen Partikeln bestand und sich mit dem Wind weit verbreitet hat.

Info-Veranstaltung von ENERCON für betroffene Landbesitzer

Letzten Montag hat ENERCON die betroffenen Landbesitzer zu einer Infoveranstaltung zur Kontamination an den Ort der Havarie an den Husener Weg geladen. Dort wurde klar, dass die Landwirte sehr unzufrieden über die ausbleibenden Reinigungsmaßnahmen sind und überlegen, einen Anwalt einzuschalten. ENERCON sprach von einem speziellen „Sauger“, der aus Holland herangeschafft werden soll, um die Umweltverschmutzung zu beseitigen.

Dies dürfte aber mit jedem Tag schwieriger werden, denn der Wind verteilt die scharfkantigen Teile immer weiter , zudem werden sie nun von der Vegetation überwuchert und in den Boden eingebracht werden. Damit können wir festhalten: Die Umweltzerstörung durch die Windrad-Havarie ist bereits irreparabel!

Kreis Paderborn ohne Notfall-Konzept für Windrad-Havarie?

Längst hätte der Kreis Paderborn dafür sorgen müssen, dass die großflächige Kontamination durch den Gau an der ENERCON-Windkraftanlage in Borchen-Etteln beseitigt wird – inzwischen ist es ausgeschlossen, dass diese Umweltverschmutzung restlos beseitigt werden kann.

Angesichts des unprofessionellen Umgangs mit einer Windrad-Havarie mit einem derart großen Ausmaß an Umweltverschmutzung muss man stark bezweifeln, dass es für diese Art Unfälle überhaupt irgendeine Art Notfall-Konzept gibt. Beim Gau einer über 200m hohen Windenergieanlage sind sehr schnell Mensch und Umwelt in höchster Gefahr – gerne würden wir die Notfallpläne sehen, die der Kreis Paderborn für Katastrophen mit Beteiligung von Windenergieanlagen entwickelt hat.

Windrad-Havarie: neue 200m-Windkraftanlage in Borchen völlig zerfetzt

Umweltkatastrophe durch Windenergieanlagen-Unfall im Kreis Paderborn: Ein neues ENERCON-Windrad in Borchen-Etteln ist auseinander geflogen. Ein über 800m großer Umkreis ist mit unzähligen Glasfaser-Partikeln kontaminiert!

Am 8. März 2018 um 18:15 Uhr sind zwei Rotoren einer nagelneuen ENERCON E-115-Windkraftanlage völlig zerfetzt worden – Teile sind mehr als 800m weit geflogen. Das ist der dritte schwere Windrad-Vorfall im Kreis Paderborn innerhalb von 2 Jahren. In Altenbeken war eine Windrad-Kanzel abgebrochen, in Dörenhagen ein ganzer Rotor, der durch die Luft geschleudert wurde und dann wie ein Schwert unweit der Bundesstraße im Acker steckenblieb.

Weder noch-Eigentümer ENERCON noch Bauherr WestfalenWind hatten nach dem Vorfall die Öffentlichkeit oder die Polizei unverzüglich informiert, obwohl Lebensgefahr durch herumfliegende Bruchstücke bestand. Erst nachdem ein Ettelner Bürger die Polizei informiert hatte, wurde der Bereich um die havarierte Windenergieanlage großräumig mit einigen Streifenwagen der Polizei abgesperrt. Die Absperrungen der Unfallstelle reichten bis fast nach Etteln.

Erst am 6. März waren die Flügel montiert worden, die Anlage war noch nicht ans Netz angeschlossen. Offensichtlich überdrehte sie und die Flügel konnten nicht mehr gestoppt werden. Es heißt, die Flügel drehten sich lediglich mit 19 km/h als sie in Stücke gerissen wurden. Wie weit wären Teile geflogen, wenn die Windenergieanlage mit höheren Geschwindigkeiten zerfetzt worden wäre?

Hier die Anlage am 6. März: Die Rotoren werden installiert – am 8. März fliegen 2 der Rotoren auseinander

ENERCON / WestfalenWind spielten den Vorfall sofort herunter – die Rotoren seien lediglich „abgebrochen“ und direkt zu Boden gestürzt hieß es in ersten Meldungen – wie kann es dann sein, dass Teile über 800m weit geflogen sind? Es ist nur ein glücklicher Zufall, dass kein Mensch verletzt wurde bei dieser spektakulären Havarie einer niegelnagelneuen Windenergieanlage in Borchen-Etteln.

Zu besichtigen ist das zerfetzte Windrad zwischen Dörenhagen und Etteln in der Gemeinde Borchen im Südkreis Paderborn. Wenige Meter neben der havarierten Windanlage werden gerade weitere 7 Windkraftanlagen desselben Typs errichtet – die übrigens nur deshalb gebaut werden, weil die CDU und die Grünen im Borchener Gemeinderat eine bewiesenermaßen erfolgreiche Klage der Gemeinde gegen diese Windräder letztes Jahr verhindert hatten. WestfalenWind betreibt bereits weitere 11 Windenergieanlagen des Typs E-115 im Kreis Paderborn.

lage_windenergieanlage_havarie_rotoren_zerfetzt_borchen

Die Glasfaser-Teile der zerfetzten Rotoren sind über eine riesige Fläche verstreut und oft sehr klein (siehe Fotos) – eine Reinigung wird fast unmöglich sein. Eine solche Havarie ist eine echte Umweltkatastrophe, weil die gesamte Umgebung mit unzähligen Glasfaser-Teilen verschmutzt wurde. Wie wollen ENERCON / WestfalenWind sicherstellen, dass dieser ganze Müll wieder eingesammelt wird?

Borchens Bürgermeister Allerdissen fordert einen Baustopp der baugleichen Anlagen bis die Ursache eindeutig geklärt ist – zur Stellungnahme des Bürgermeisters zur Havarie.

Diese Glasfaserpartikel sind besonders gefährlich, wenn Tiere sie aufnehmen, da sie sehr scharfkantig sind. Das gesamte Gebiet ist kontaminiert, es muss eventuell auch Erde abgetragen werden. Die nächste Heuernte im gesamten Gebiet ist in Gefahr – ebenso können Weiden für Kühe lebensgefährlich werden, sollen die Partikel dann noch überall herumliegen. Auch viele Wildtiere sind durch die messerscharfen Teile womöglich in Gefahr.

Wie sicher leben wir hier noch? Bei so vielen Windkraftanlagen wird immer mal wieder eine explodieren – eine Havarie kontaminiert allein ein riesiges Gebiet und die Folgen sind nicht absehbar.

Hinweis: Einen ausführlichen Bericht gibt es dazu auch im Westfalenblatt

„Rotorblätter von Windrad bei Borchen zerfetzt“ (Neue Westfälische)

Update vom 10.März:

Gerade haben wir auf einer Wiese (siehe Foto unten), die etwa 800m von der havarierten ENERCON E-115 Windkraftanlage entfernt ist, folgende Teile der Rotoren gefunden – dabei sind wir nur einen sehr kleinen Teil der Wiese abgegangen.

Zum einen handelt es sich um sehr harte, scharfkantige und faserige Teile – zum anderen um kleine Stücke einer Art Füllstoff:

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Bruchstücke werden über 800m weit geschleudert

Gericht hebt 11 Windrad-Genehmigungen auf – ein Zeichen für den Artenschutz

Verwaltungsgericht Arnsberg gibt NABU Recht: Kompletter Windpark bei Marsberg-Meerhof wegen Verstoß gegen Umweltverträglichkeit, Bauplanungsrecht und Naturschutzrecht untersagt.

Der bereits fast fertig gebaute Windpark im Sauerland bei Marsberg-Meerhof ist laut Gericht nicht genehmigungsfähig. Die 4. Kammer des Verwaltungsgerichts Arnsberg stellte fest, dass ein erhöhtes Tötungsrisiko für verschiedene bedrohte Vogelarten besteht, das durch die angebotenen Ausgleichsmaßnahmen nicht kompensiert werden könne.

Bereits im Eilverfahren hatte das Verwaltungsgericht Arnsberg dem NABU Recht gegeben und einen Baustopp für die Windenergieanlagen bei MArsberg verhängt. Das Urteil ist großer Erfolg für den Artenschutz und ein Signal, dass Deutschland beim Thema Windenergie vielleicht doch noch nicht komplett aus dem Artenschutz ausgestiegen ist.

Wiesenweihe, Rotmilan, Mornellregenpfeifer und Wachtel sind durch den Windpark gefährdet – insebsondere Wiesenweihe und Rotmilan seien stark bedroht.

Diese Greifvögel haben kaum eine Chance zwischen Windrädern zu überleben, denn sie fokussieren sich im Flug auf den Boden, um Beute zu erspähen – dabei bemerken sie nicht, dass von vorne eine tödliche Gefahr droht. Die majestätischen Greife werden dann auf grausame Weise von den Rotoren zerfetzt und in Stücke gerissen.

Stets wird von der Windkraft-Lobby behauptet, dass Rotoren von Windenergieanlagen keine Gefahr für Rotmilan, Wiesenweihe und Co. seien – das ist angesichts des grausamen Todes der stark bedrohten Vögel äußerst zynisch.

Funde zerfetzter Rotmilane können im Grunde immer nur zufällig erfolgen. Die Rotmilane kommen erst im März aus den Winterquartieren aus Spanien zu uns zurück, dann beginnt hier das Vegetationswachstum – wie sollen tote Rotmilane gefunden werden, die mitten in ein Weizenfeld fallen? Dort  werden sie einfach nicht entdeckt – hinzu kommt, dass Aasfresser die Kadaver vertilgen oder wegschleppen. So ist es also fast unmöglich, von Frühjahr bis Herbst das ganze Ausmaß des Rotmilan-Sterbens zu dokumentieren.

Endlich entscheidet ein Gericht in NRW mal wieder zu Gunsten des Artenschutzes und zumindest für den Versuch, unsere letzten Rotmilane zu schützen – aber natürlich wird der Betreiber, die Windpark Himmelreich GmbH & Co. KG in Berufung gehen.

Aktuell können die unfertig gebauten Türme der Windräder als Mahnmal bei Marsberg-Meerhof besichtigt werden.

 

ZDF Mittagsmagazin: „Streit um die Windräder in Borchen“

Bald nach dem Beitrag im stern besuchte uns ein Team vom ZDF-Mittagsmagazin, um über die Auswirkungen der Windenergie auf die betroffenen Bürger zu berichten – die sind mit uns zu den Baustellen gefahren (siehe Bild) und haben mit Vertretern unserer Bürgerinitiative gesprochen.

Tja, aber was soll am Ende in wenigen Minuten dargestellt werden – wieder nur ein paar Statements unrecherchiert und unbewertet gegenüber gestellt und das wars.

Keiner befasst sich auch nur mit einem einzigen Teilaspekt des komplexen Themas auch nur mal etwas eingehender.

Keiner fragt mal Ärzte, die sich seit Jahren mit dem Thema Infraschall von Windkraftanlagen und gesundheitliche Folgen befassen, keiner berichtet darüber, dass alte Anlagen einfach nicht zurückgebaut werden und tausende Tonnen Beton einfach im Boden verbleiben, keinen interessiert es, dass wir gerade dabei sind, die letzten unserer großen Greifvögel auszuradieren – und keinen interessiert es, dass es eine „Energiewende“ überhaupt nicht gibt, dass es wenn überhaupt nur eine „Stromwende“ ist, die mit Windkraft unterstützt werden kann. Und wieso interessiert es keinen, dass hier immer weiter Windenergieanlagen gebaut werden, obwohl der Strom gar nicht gespeichert werden kann und auch niemals wird, weil es überhaupt nicht genug Lithium auf der Erde gibt, um so viel Akkus zu bauen… warum stellt keiner der Reporter und Journalisten diese Fragen??

Hier geht es zum ZDF-Film „Streit um die Windräder in Borchen“

„Wie der Streit um Windräder die Gemeinde Borchen spaltet – ein Ortsbesuch“ – Der stern berichtet über Borchen und die Windkraft

Im Januar besuchte uns in Borchen der stern-Redakteur Marc Bädorf, um über die Situation zur Windenergie in Borchen zu schreiben – leider ist dabei auch nur wieder ein viel zu oberflächlicher Beitrag mit ein paar Statements der Kontrahenten geworden, die nicht weiter recherchiert wurden.

Am Ende heißt es dann leider auch wieder, es sei hier ja keiner gegen Windkraft und wir sollten uns doch mit den Investoren vertragen – welcher Hohn angesichts der völligen Zerstörung einer ganzen Region, die einmal unsere Heimat war und die nicht mehr lebenswert ist.

Dörenhagen ist inzwischen zu 290° von Windrädern umschlossen und es wird weiter verdichtet. Viele Menschen werden hier noch sehr krank werden, denn wir leben hier nicht einmal 2 Jahre in dieser konzentrierten Industrieanlage mit den über 200m hohen und 3,2 Megawatt Windriesen der neuesten Generation – wundert euch also nicht, wenn ihr demnächst (oder auch jetzt schon) nicht mehr schlafen könnt, Ohrenpiepen habt, geplatzte Gefäße im Auge, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Panikattacken etc.

Zum Beitrag im stern „Wie der Streit um Windräder die Gemeinde Borchen spaltet – ein Ortsbesuch

Das WDR 5 Stadtgespräch in Borchen zur Windkraft

Herr Lackmann bekommt in Borchen Gegenwind

Eingeladen waren neben Gudrun Ponta von der Bürgerinitiative Gegenwind Borchen auch Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart, Borchens Bürgermeister Reiner Allerdissen und eben Johannes Lackmann von der umstrittenen Firma WestfalenWIND. Herr Lackman bekam dann auch von allen Seiten mächtig Gegenwind  sowohl aus dem Publikum als auch auf der Bühne von Gudrun Ponta und Reiner Allerdissen. Für die von Herrn  Lackmann vorgetragenen Werbesprüche und Parolen gab es wie zu erwarten Pfiffe und Buhrufe der Bürger aus dem Publikum in der voll besetzten Gemeindehalle. Kritische Fragen wischte Herr Lackmann mit einem so überheblichen Ton vom Tisch, dass sich die Stimmung zusätzlich aufheizte. In die Defensive geriet Johannes Lackmann dann vollends, als Moderatorin Judith Schulte-Loh ihn fragte, warum er Ratsmitglieder mit 9 Millionen persönlichen Schadensersatzforderungen unter Druck gesetzt habe, sollte der Gemeinderat die Klagen gegen seine Anlagen vor Gericht nicht zurück nehmen.  Das Wort Erpressung hat sie wohlweislich vermieden, da WestfalenWIND sonst vermutlich seine Anwälte geschickt hätte.  Wirklich erklären konnte oder wollte Herr Lackmann das Agieren gegen den Gemeinderat natürlich nicht und versuchte stattdessen mit wilden Behauptungen sich vom Täter zum Opfer zu stilisieren. Gudrun Ponta forderte es müsse in Deutschland endlich eine Anti-Korruptionsbehörde geben.

Wer möchte kann sich das ganze Gespräch hier anhören:

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-stadtgespraech/audio-stadtgespraech-aus-borchen-proteste-gegen-windenergie-102.html

Umzingelung

Umzingelung der Orte in Borchen

Viele Ortschaften im Kreis Paderborn sind von Windindustrieanlagen umzingelt. In Borchen sind weitere Anlagen auch außerhalb von ausgewiesenen Konzentrationszonen beantragt und teilweise in einem höchst umstrittenen Verfahren vom Kreis genehmigt worden. Die Klagen der Gemeinde Borchen sind nach mehreren skandalösen Ratssitzungen zurückgenommen worden.

Was ist Umzingelung bzw. Umfassungswirkung?

In der letzten Präsentation zur Flächennutzungsplanung hat der Stadtplaner, Herr Ahn die Umfassungswirkung auf die Ortsteile Etteln und Dörenhagen vorgestellt. Eine überschlägige Umfassungswirkung ist in den PDFs und der Präsentation unter borchen.de abrufbar. Ausgehend von den dort genutzten Kriterien für diese überschlägige Umfassungswirkung hat die Bürgerinitiative die Umfassung in den folgenden Karten für die gebauten und beantragten Windindustrieanlagen in 5 km Radius berechnet, daher unterscheiden sich diese von denen vom Planungsbüro WoltersPartner.

Die Flächen der Bürgerwind Borchen GbR sind in den ersten beiden Karten nicht berücksichtigt. Weiter unten haben wir auch diese Flächen mit einbezogen. Dörenhagen und Etteln sind dann komplett umschlossen.

Dörenhagen


In Dörenhagen sieht es schon jetzt schlecht aus. Mit einem verbleibenden Winkel von etwa 92° ist die Umzingelung fast vollständig. Die umstrittenen Anlagen in Etteln haben zu einer deutlichen Verschlechterung geführt.

Etteln


Etteln hat im Norden eine freie Sichtachse, die den Kriterien noch genügt. Würde der Bürgerwindpark realisiert wäre Etteln ebenfalls, genau wie dann auch Dörenhagen vollständig umzingelt.

Erklärungen und Hinweise

Die Umzingelung wird mit Orange für zugebaute oder verplante Bereiche, Blau für noch offene Sichtachsen angezeigt. Es wird ähnlich wie vom Planungsbüro WoltersPartner ein 5 km Bereich (Maximale visuelle Wirkzone nach NOHL) von der Ortsmitte angenommen. Dies ist nur eine grobe Schätzung, nur ein Gutachten kann die tatsächliche Umzingelung klären.

Per Klick auf das Diagramm können weitere Informationen angezeigt werden.

Kriterien

Die bedrängenden Wirkung von Windindustrieanlagen soll durch Abstandsregelungen vermindert werden, bei der Umzingelung geht es um den Schutz des freien Blicks in die Landschaft und der Verhinderung einer „bedrohlichen und erdrückenden Wirkung“ die sich aus der Umfassung ergibt.
Dazu gibt es mehrere Urteile, unter andrem das vom OVG Magdeburg (16.03.2012) . In dem Urteil wird als Grundlage das Gesichtsfeld des Menschen (entspricht 180°) angenommen, in dem dieser Bewegungen der Rotoren oder das Blinken der Signallampen unwillkürlich wahrnimmt und die Aufmerksamkeit in Richtung dieser Anlagen richtet. Das OVG Magdeburg hat eine Beeinträchtigung des Gesichtsfeldes bis zu 2/3 (entspricht 120°) als zumutbar bewertet. Darauf stützen sich die Kriterien, dass Ortschaften mindestens einen Bereich von 120° frei von Windindustrieanlagen halten müssen. Falls dies nicht durch einen Korridor möglich ist können auch zwei Bereiche von 60°, dem sogenannten Fusionsblickfeld bei dem ein Mensch räumlich sehen kann freigehalten werden. Bereiche unter 60° bieten keinen freien Blick in die Landschaft, da sie nicht als freier Korridor wahrgenommen werden.

Komplette Umzingelung durch „Bürgerwindpark“

In den folgenden Karten wurden die Projektflächen der Bürgerwind Borchen GbR berücksichtigt. Die Umzingelung ist dann in den Orten Dörenhagen und Etteln vollkommen geschlossen. Berücksichtigt werden wie oben alle offiziell geplanten, gebauten und genehmigten Windindustrieanlagen. Zusätzlich die Windvorrangzonen und das Projektgebiet „Bürgerwindpark“ wie es damals in der Tagespresse veröffentlicht wurde.

Dörenhagen

Dörenhagen ist jetzt komplett umzingelt, die letzte kleine freie Sichtachse von nur 92° nach Westen wäre zugebaut.

Etteln

Etteln hat im Norden ebenfalls die letzte freie Sichtachse verloren und wäre genau wie Dörenhagen vollständig umzingelt.

 

Anträge Etteln West, (erneute) Auslegung

Öffentl. Auslegung der Anträge Etteln West

Bis zum 01. Dez. 2017 können die Antragsunterlagen für die Windkraftanlagen von WestfalenWIND in Etteln West und eine neu beantragte Anlage eingesehen werden.

Link zu den Unterlagen 5 Anlagen Etteln West

Link zu den Unterlagen einer Anlage Auf dem Steine

Einwendungen, Erfolg der Bürgerinitiative

Die erneute Offenlegung der 5 Anlagen von WestfalenWIND ist auch ein Erfolg vorangegangenen Einwendungen, der Aktivitäten der Bürgerinitiative sowie dem Austausch mit dem Naturschutz und der GfN sowie der ABU. Die Zurückstellung erfolgte auf Grund der Einwendungen und der Brut der Wiesenweihe, die in den Antragsunterlagen und Gutachten nicht berücksichtigt wurde. Das Verfahren geht jetzt in eine neue Runde, es ist wichtig am Ball zu bleiben. Was Sie als Bürger tun können, lesen Sie im nächsten Abschnitt. „Anträge Etteln West, (erneute) Auslegung“ weiterlesen

Seltene Wiesenweihen brüten erfolgreich in Borchen

Drei Junge sind ausgeflogen, Nistplatz bei Etteln etabliert

In den vergangenen Tagen sind drei junge Wiesenweihen aus dem Nest in einem Kleegrasfeld bei Etteln ausgeflogen, berichtet Biologe Hubertus Illner, Betreuer des vom Land geförderten westfälischen Weihen-Schutzprogrammes. Damit konnten brütende Wiesenweihen hier zwei Jahre in Folge nachgewiesen werden. Die Bruttradition reicht noch weiter zurück, weil schon in den 1990er Jahren ein Brutnachweis gelang.

Erste Hinweise auf Brutvorkommen in Borchen gab im Vorjahr ein örtlicher Jäger, dem die seltenen Greifvögel in der Ettelner Feldflur schon seit 2013 immer wieder aufgefallen waren. Es ließen sich schließlich 2016 sogar zwei Brutpaare nachweisen, die allerdings keinen Bruterfolg hatten.

In diesem Jahr siedelte sich ein Paar schon recht früh an und begann in einem Kleegrasfeld zu brüten. Der Weihenbeauftragte dokumentierte die Bruten und veranlasste deren Schutz. Örtliche Jäger und Landwirte beteiligten sich an den Schutzmaßnahmen.

Wiesenweihen sind in NRW stark gefährdet. Mit nur knapp 20 Brutpaaren in NRW im Jahr 2016 würde die Brutpopulation in NRW ohne besondere Schutzmaßnahmen sicher nicht überleben, gibt der Biologe zu Bedenken.

Ein Gefährdungsfaktor für die streng geschützte Wiesenweihe sind Windkraftanlagen, insbesondere wenn diese in Brutplatznähe betrieben werden. Weihen können bei den häufigen Flugaktivitäten wie Balz, Beutetransport; Abwehr von Flugfeinden und Übungsflüge der Jungen mit den Rotorblättern zusammenstoßen, hat der Biologe beobachtet. Aus Deutschland gibt es mehrere Nachweise von Weihen, die durch Windkraftanlagen getötet wurden.

Flugübungen der jungen Wiesenweihen

 Um die Gefährdung durch Windkraftanlagen maßgeblich zu reduzieren, sehen die fachlichen Empfehlungen der Staatlichen Vogelschutzwarten einen Schutzabstand von 1000 Metern vor, den Windanlagen zu den Brutplätzen von Wiesenweihen einhalten sollten.

Aufgrund der Brutnachweise im Jahr 2016 wurden deshalb auch die Genehmigungen von vier Windkraftanlagen in diesem Brutgebiet der Wiesenweihe erst einmal nicht erteilt, berichtet die Gesellschaft für Natur.

Durch das erneute, nun auch erfolgreiche Brüten der Wiesenweihe in der Feldflur bei Etteln ist nach langjährigen Erfahrung des Weihenbeauftragten die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich die Wiesenweihe auch in den Folgejahren wieder zur Brut in Etteln ansiedeln wird.

Dem hat die Flächennutzungsplanung der Gemeinde Borchen und die Entscheidung des Kreises Paderborn über Windkraftanträge in diesem Raum Rechnung zu tragen, wendet die GfN ein.