Neues Karstloch und Dolinen – wann fällt das nächste Windrad um?

In Borchen ist erneut ein Karstloch aufgetaucht, nur etwa 200 Meter von einer beantragten Windkraftanlage entfernt – es ist nicht das einzige. Bisher wurde bei Genehmigungen nur oberflächlich geprüft ob der Untergrund geeignet ist. Der Fund des Karstlochs wirft erneut Zweifel an der bisherigen Praxis auf, dabei ist die Problematik hinlänglich bekannt.

Am 1. Juni erreichte uns die Nachricht, dass sich zwischen Dörenhagen und Ebbinghausen ein Erdloch aufgetan hat – keine 200 Meter von einer geplanten* Windindustrieanlage der 200 Meter-Klasse entfernt.

Karstloch an der K1 zwischen Dörenhagen und Ebbinghausen

Das Foto mag noch unspektakulär aussehen, belegt aber wie unsicher der Untergrund auf der Paderborner Hochfläche ist. Im Umfeld sind zahlreiche Dolinen bekannt und es kommt immer wieder zu Erdfällen die von den Landwirten schnell zugeschüttet werden. Aus solchen Erdlöchern können riesige Dolinen entstehen, ein Windrad würde instabil werden und umkippen.

Dieses Video zeigt eindrücklich die geologischen Besonderheiten und Gefahren die durch den unsicheren Untergrund in Etteln, Dörenhagen und der gesamten Gemeinde Borchen im Untergrund stecken. Fast die gesamte Paderborner Hochfläche besteht aus Karst. Das bedeutet überall können Ritzen, Löcher oder große Höhlen im Untergrund verborgen liegen. Diese Besonderheit des Karstbodens verlangt besondere Vorsicht bei der Planung und Genehmigung von Windkraftanlagen. Wo die Probleme liegen lässt sich auf der Seite des Regionalbündnis Windvernunft e.V. hier nachlesen: http://www.regionalbündnis-windvernunft.de/karstgebiet-14-11-17.html

Schon vor Jahren erzählte ein Bauer, dass an einigen Stellen in der Feldflur Etteln unterirdisch reißende Flüsse fließen und man das Wasser manchmal rauschen hören könne. Es ist beängstigend dass auf solchem Untergrund riesige Windindustrieanlagen gebaut werden sollen.

* Die beantragten insgesamt 4 Windräder wurden aus Gründen des Artenschutzes eigentlich abgelehnt. Der Betreiber klagt jedoch gegen den Kreis Paderborn und will unbedingt seine eigenen Interessen durchsetzen, zum Schaden der Natur.